Das Deckenbild der St. Crucis-Kirche

Von Herbst bis Weihnachten 2007 arbeitete der Maler und Grafiker Gert Weber an der Deckenmalerei. So entstanden fünf großformatige Bilder in Acrylfarbe auf Holz. Jedes Bild in eigenem Feld hat eine Fläche von knapp zehn Quadratmetern und stellt Szenen aus Passionsgeschichte dar. Die Idee zur Ausmalung der Decke reifte bereits im Sommer. Untersuchungen ergaben vier Jahre zuvor, dass in den Kassetten der Decke keine Spuren von Originalmalereien zu finden waren. Gleichwohl verdeutlicht allein der Aufbau der Decke, dass hierfür Ausmalungen zumindest vorgesehen waren. Deshalb sollte Gert Weber im Sommer lediglich eine Farbfassung für das Innere erarbeiten. Doch er wies die Kirchgemeinde auf die seltene Chance hin, einmal ein Gerüst in dieser Höhe zu haben und so im Zuge der Malerarbeiten auch das Deckenbild in Angriff zu nehmen. Über die Frage, welches Thema in Farbe umgesetzt werden sollte, herrschte wenig Zweifel. Passend zum Patronat St. Crucis bot sich der Zyklus "Kreuzweg" an; eine Serie von rund 20 Grafiken, die der Maler bereits in Düsseldorf präsentierte und die den Weg Jesu nach dessen Einzug in Jerusalem bis hin zur Grablegung und Auferstehung zeigen.

Fünf Motive des "Kreuzwegs" finden so ihre großformatige Renaissance an der Kirchendecke. Vom Orgelbereich bis zur Kanzel stellen sie die Szenen der Verspottung Jesu, den Zusammenbruch beim Tragen des Kreuzes, die Kreuzigungsszene an sich, die Grablegung und schließlich die Auferstehung dar. Der Maler setzt diese Kapitel in großformatigen Figuren um, deren Leid und Pein, schließlich aber Hoffnung und Erlösung der Betrachter buchstäblich mitfühlen kann.

Ein Projekt, das auch für Diskussionen sorgt. Bislang gibt es nur wenige Kirchen, die moderne Kunst in historischer Bausubstanz vereinen. Die Ausmalung des Dachhimmels hat den Segen der evangelischen Landeskirche, welche die weiteren Sanierungsarbeiten an und in der Wölfiser Kirche über das Kreiskirchenamt Gotha unterstützt.

Deckenbild im Wöfis



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